Atomic Design ist ein Konzept von Brad Frost, das als Organisationsansatz für das Interface Design dient. Ursprünglich für den Webbereich entwickelt, lässt sich Atomic Design auch auf andere Softwaresysteme übertragen. Die Idee dahinter basiert auf einem Baukastensystem, das es ermöglicht, mit wenigen Bausteinen eine Vielzahl an unterschiedlichen Lösungen zu schaffen. Atomic Design ist damit eines der Kernkonzepte von Designsystemen. Es zielt darauf ab, User Interface Designs konsistent, modular und erweiterbar zu gestalten und erleichtert die Zusammenarbeit sowie die Dokumentation zwischen Design und Entwicklung.
Das Organisationskonzept von Brad Frost verwendet eine biologische Metapher, bei der sich aus einfachen Grundelementen, den Atomen, zunehmend komplexere Strukturen wie Moleküle, Organismen, Templates und Seiten entwickeln.
Atome: Diese sind die kleinsten, nicht weiter teilbaren Bausteine eines Design Systems, wie HTML-Tags (z.B. Überschriften, Buttons, Formularfelder). Heute werden oft auch Design Tokens wie Farbwerte oder Schriftformate zu den Atomen gezählt.
Moleküle: Moleküle entstehen durch die Verbindung von Atomen zu funktionalen Gruppen. Ein Beispiel ist ein Suchfeld, das aus einem Label, einem Formularfeld und einem Button zusammengesetzt ist. Diese einfachen Strukturen sind wiederverwendbar und bilden die Grundlage für komplexere Komponenten.
Organismen: Hier werden Moleküle zu größeren, verbundenen Einheiten gruppiert, wie eine Navigationsleiste oder ein Footer. Diese Organismen sind modular und wiederverwendbar und tragen zur Lebendigkeit des Interfaces bei.
Templates: In dieser Phase werden Organismen, Moleküle und Atome zu konkreten Layouts zusammengefügt. Dabei wird oft mit Platzhaltern gearbeitet, um die Struktur und das Zusammenspiel der Komponenten zu definieren.
Seiten: Die letzte Phase des Atomic Designs füllt die Templates mit realen Inhalten und bringt das Interface zum Leben. Hier wird die Robustheit des Systems und die Anpassungsfähigkeit an dynamische Inhalte getestet.
Atomic Design ist ein systematischer Ansatz für die Gestaltung und Entwicklung von Benutzeroberflächen, der die Komplexität reduziert und die Wiederverwendbarkeit von Designelementen fördert. Durch die Organisation von Designelementen in Atomen, Molekülen, Organismen, Vorlagen und Seiten können Designer:innen und Entwickler:innen effizienter arbeiten und konsistente Benutzererfahrungen schaffen.
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