Confirmshaming ist eine manipulative Taktik im digitalen Marketing und Design, bei der Benutzer durch Schuldgefühle oder negative Formulierungen dazu gedrängt werden, eine gewünschte Aktion auszuführen, wie etwa das Abonnieren eines Newsletters oder das Annehmen eines Angebots. Diese Technik nutzt bewusst formulierte Ablehnungsoptionen, die den Benutzer:innen ein schlechtes Gewissen machen sollen, wenn sie die Aktion ablehnen. Es handelt sich beim Confirmshaming um eine Taktik, die häufig mit Dark Patterns einhergeht und somit ethisch fragwürdig ist.
Ein Pop-up-Fenster fordert die jeweiligen Benutzer:innen auf, einen Newsletter zu abonnieren, und bietet die Auswahlmöglichkeiten: „Ja, ich möchte exklusive Angebote erhalten“ und „Nein, ich möchte tolle Angebote verpassen.“ Hier wird die Ablehnung so formuliert, dass die Benutzer:innen das Gefühl vermittelt bekommen, etwas überaus Wertvolles zu versäumen.
Beim Verlassen eines Onlineshops erscheint ein Fenster mit einem Rabattcode. Die Optionen könnten lauten: „Ja, ich möchte 10 % sparen“ und „Nein, ich verzichte lieber auf den Rabatt und zahle den vollen Preis.“ Diese Ablehnungsformulierung zielt darauf ab, den Benutzer zum Umdenken zu bewegen, da es rationaler erscheint, die Gelegenheit zum Sparen zu ergreifen.
Auf einer Spendenplattform könnten die Optionen so gestaltet sein: „Ja, ich möchte helfen, Leben zu retten“ und „Nein, andere Menschen sind mir egal.“ Diese extreme Gegenüberstellung versucht, die Benutzer:innen durch moralischen Druck zur Spende zu bewegen.
Confirmshaming ist eine höchst umstrittene Praxis, da sie die Entscheidung der Benutzer:innen beeinflusst, indem sie negative Emotionen wie Schuld oder Scham hervorruft. Während solche Taktiken kurzfristig erfolgreich sein können, können sie langfristig das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit einer Marke oder einer ganzen Website erodieren. Unternehmen und Organisationen sollten daher sorgfältig abwägen, ob sie auf solche Methoden zurückgreifen wollen. Es lohnt sich alternative, positivere Ansätze in Betracht zu ziehen, um nachhaltiges Engagement in der Zielgruppe zu erreichen. Potenziell auftretendem Zynismus aufgrund von Confirmshaming sollte tunlichst vorgebeugt werden!
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