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UX/UI Design

Leadgenerierung: Grundlagen für eine bessere User-Experience (UX)

In diesem Artikel möchten wir Grundlagen und Best-Practices vermitteln, um die User Experience(UX) bei deiner Leadgenerierung zu verbessern. Diese sollen dir helfen, den Nutzer von deinem Unternehmen und dem Wert deines Angebots zu überzeugen. Um als Gegenleistung seine Zeit und persönlichen Daten in dein Angebot zu investieren.
7/9/2020
Alexander Pelz

Wir haben 12 Tipps zusammengestellt:

  • Um bessere und relevantere Inhalte, für deine Nutzer zu schaffen.
  • Um Ergonomie und Usability  zu verbessern.

Eine Registrierung oder Anmeldung lässt sich grob in zwei Bereiche unterteilen, die Landingpage und das Formular.

Leadgenerierung: UX Tipps für die Landingpage

1. Kommuniziere den Wert deines Angebots

Die wichtigsten Fragen deiner Anwender solltest du zuerst beantworten. „Um welches Angebot handelt es sich?“ und „hilft mir dieses Angebot?“. „Wer ist der Absender der Landingpage?“ und „ist dieser vertrauenswürdig?“

Denn wenn das Angebot für den Nutzer uninteressant ist, muss er nicht seine Zeit verschwenden und ihr könnt getrennte Wege gehen. Sollte das Angebot interessant sein, geht es als nächstes darum, Vertrauen aufzubauen und genauer über dein Angebot zu informieren.

2. Beschreibe Einstiege und Call-to-Actions richtig

Den zentralen Button oder Call-to-Action mit „Weiter“ zu beschriften ist nicht besser, als sofort nach den persönlichen Daten zu fragen.

Bevor der Nutzer zu einem neuen potentiellen Kunden wird, solltest du Vertrauen aufbauen und aufklären, welchen Nutzen der Anwender aus deinem Angebot zieht. Verlange nicht zu früh zu viel, sonst riskierst du, die Besucher direkt zu Beginn wieder zu verlieren.

Buttons wie „Weiter“ oder „Mehr erfahren“ sind zu allgemein gehalten, sie haben kein Alleinstellungsmerkmal und man kann sie auf verschiedene Arten interpretieren. Vermeide beim Einstiegspunkt in den zentralen Prozess, egal ob Newsletteranmeldung oder Registrierungsprozess, einen zu allgemeinen Handlungsaufruf. Und ergänze den Einstieg mit Informationen, was den Benutzer erwartet.

Quelle: https://www.nngroup.com/articles/get-started/

3. Nutze Vorteile einer guten Beschreibung bei Links und Buttons

  • Aussagekräftige Links bieten gute visuelle und kognitive Ankerpunkte beim Überfliegen der Seite.
  • Die genaue Funktion ist leichter verständlich. Benutzer fühlen sich dadurch sicherer beim Navigieren.
  • Links sind attraktiver und potentiell überzeugender. Genauigkeit und Sicherheit schafft Vertrauen.
  • Durch den Einsatz von Schlüsselwörtern hilft man dem Nutzer und nutzt gleichzeitig SEO-Potenziale.

4. Lass dir Zeit für den Abschluss!

Bitte nicht um eine konkrete Zusage, wenn du diese hinauszögern kannst.

Beispiel:

„Jetzt kaufen“ vs. „In den Warenkorb legen“ – Sofort kaufen scheint schrecklich endgültig, der Warenkorb ist risikofrei und lässt dir und deinem „neuen“ Kunden mehr Zeit, euch besser kennenzulernen.

Quelle: https://cxl.com/blog/call-to-action/

5. Nutze Social Proof und Trust Elemente

Es ist ein psychologisches Phänomen, dass sich Menschen auf das Verhalten anderer beziehen, als Orientierung für eigenes Verhalten. Sozialpsychologische Studien haben wiederholt gezeigt, dass wir bei Entscheidungen bewusst oder unbewusst von „sozialen Hinweisen“ beeinflusst werden.

Um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu erhöhen, zeige wie andere Nutzer dein Angebot wahrnehmen. Das Hinzufügen eines Hinweises darauf, dass andere Menschen, oder besser noch, vertraute Personen, das Angebot nutzen, kann Unsicherheiten bei der Entscheidungsfindung beseitigen.

Laut einem Nielsen-Bericht vertrauen 70% der Verbraucher den Meinungen der Verbraucher online. 63% der Verbraucher geben an, dass sie eher auf einer Website kaufen, die Bewertungen anzeigt.

Trust Elemente wie Siegel bestätigen deine Authentizität und Qualitätsstandards. Je bekannter das Siegel bei deinen Nutzern, desto mehr initiales Vertrauen kannst du erwarten.

Mögliche Elemente für Social Proof und Trust:

  • Testimonials
  • Anzahl der Personen, die Ihre Dienstleistungen/Produkte nutzen
  • Benutzer-Bewertungen
  • Offizielle Siegel

Quelle: https://www.nngroup.com/articles/social-proof-ux/

6. Kläre mögliche Fragen vor dem Formulareinstieg

  • Eine Frage, die du klären solltest: Bietet meine Website Antworten auf Fragen, die Benutzer haben könnten, bevor sie das Ausfüllen eines Formulars beginnen?
  • Kann dein potentieller Kunde seine Fragen beantworten, bevor er ins Formular einsteigt, ist deine Chance auf eine Conversion höher, da du so Irritationen schon im Vorfeld ausschließen kannst.
  • Adressiere die wichtigsten Fragen der Benutzer, z.B. durch einen FAQ-Bereich.
  • Stelle genügend Informationen für deine Benutzer bereit, um ihre Fragen ausreichend zu beantworten – ein zufriedener Nutzer konvertiert besser.
  • Mache es dem Benutzer leicht, weitere Informationen anzufordern, z.B. durch Kontaktmöglichkeiten.
  • Lass deinen Kunden entscheiden – frage ihn, wann er kontaktiert werden möchte, wenn du ihn kontaktierst. So stellst du sicher, dass ihr ungestört reden könnt.

7. Zeige deinen Mehrwert auf, bevor du nach persönlichen Daten fragst

Gib dem Benutzer einen Einblick in das Angebot, das er durch die Anmeldung erhält. Das können kostenlose Testversionen, eine Produktvorschau oder bereits verschickte Newsletter sein.

Gegenseitigkeitsprinzip:

Es ist wahrscheinlicher, dass du etwas bekommst, wenn du vorher etwas bietest.
Stell dir diese Inhalte als digitales Gegenstück zu freien Kostproben in der physikalischen Welt vor – jeder mag Häppchen. Lass die Leute probieren, ob ihnen dein Angebot „schmeckt“. Ein überzeugterer Kunde ist ein qualifizierterer Lead.

Quelle: http://www.werbepsychologie-online.com/index.php/kaufverhalten/prinzip-der-gegenseitigkeit/gegenseitigkeitsprinzip1  (Stand: 07.09.2020)

8. Überlege, was deine Besucher wollen…

Frage nicht, was deine Nutzer für dich tun können, sondern was du für sie tun kannst! Du profitierst, wenn Kunden dein Unternehmen positiv wahrnehmen. Nimm dazu die Perspektive deiner Kunden ein.

Die Hauptgründe, die Benutzer angeben, wenn sie mit einer Marke/Firma unzufrieden waren, sind:

  • Das Unternehmen stellt meine Bedürfnisse nicht über seine eigenen Geschäftsziele.
  • Mir wird nicht das Gefühl gegeben, dass ich eine Beziehung zu dem Unternehmen habe.
  • Es wird nur versucht, mir etwas zu verkaufen, anstatt einen Wert zu bieten.

Leadgenerierung: UX Tipps  für die Formular-Optimierung

Wenn man sich ein bestimmtes Verhalten von Menschen wünscht, in unserem Fall eine Anmeldung, können wir grob an zwei Dingen arbeiten:

  • Du kannst die Motivation steigern, etwas zu tun.
  • Du kannst es den Menschen leichter machen, etwas zu erreichen.

Im ersten Teil des Artikels ging es mehr darum, etwas für die Motivation zu tun, bei Formularen solltest du es deinen Nutzern so leicht wie möglich machen.

9. Denke „Mobile first“ (Denn Schreiben auf Smartphones ist schwer)

Eine gute Herangehensweise bei der Formulargestaltung ist „Mobile first“.

Warum? Weil Formulare auf Smartphones auszufüllen schwierig ist. Und wenn es im mobilen Kontext einfach und reibungslos funktioniert, hat man die größten Hürden beseitigt. Zudem übersteigt der Mobile Traffic den von Desktop-Geräten in vielen Fällen.

10. Reduziere die Anzahl von Eingabefeldern

Sicher ist es vorteilhaft für dich, mehr Informationen über deine neuen Kunden zu haben. Aber je weniger er ausfüllen muss, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für den Abschluss. Keiner mag Formularwände!

Beispiele:

  • Entferne Felder, die nur optional sind.
  • Verwende ein Eingabefeld für den vollständigen Namen statt Vor-/Nachname.
  • Verzichte auf die Eingabefelder Firma oder eine zusätzliche Adresszeile.

11. Mache das Ausfüllen des Formulars so angenehm wie möglich

Formulare machen keinen Spaß, hierbei positive User Experience zu gewährleisten ist ein harter Job. Gestalte diesen Vorgang ergonomisch und nimm deinen Nutzern den Aufwand, mach es leicht.

  • Zeige deinen Nutzern, wie lang der Prozess ist und wo sie sich befinden. Verwende eine beschriebene Paginierung oder einen Fortschrittsbalken, wenn du mehr als zwei Schritte hast.
  • Lass Nutzer Felder nicht umsonst ausfüllen. Speichere ihre Eingaben, wenn sie zwischen Schritten wechseln.
  • Verwende Auto-Fill für Eingabefelder, wo es möglich ist. So ersparst du deinen Nutzern die Eingabe.
  • Verwende Inline-Validierung. Prüfe das Formularfeld direkt bei der Eingabe. Dann fallen Fehler nicht erst beim Klick „Absenden“ auf. Zeige den Nutzern, wenn die Eingabe korrekt ist (z.B. mit grünem Häkchen), denn jeder mag Erfolgserlebnisse.
  • Verwende keine Dropdowns für Eingaben mit weniger als vier Optionen.
  • Für die Eingabe großer Zahlen sind Stepper, Schieberegler oder Feldeingaben besser als riesige Dropdowns.
  • Bei Fehlern sag deinen Nutzern, was genau sie falsch gemacht haben. „Bitte fülle dieses Feld korrekt aus.“ sagt nicht, was man falsch gemacht hat.

12. Teste deinen Prozess mit echten Nutzern!

Alle vorgestellten Empfehlungen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Erfahrung. Sie bilden gute, aber recht allgemeine Leitplanken.

Wirklich gute User Experience entsteht, wenn die Umsetzung deiner Unternehmensziele im Einklang mit den Absichten und Bedürfnisse deiner Anwender ist. Jeder Prozess zur Leadgenerierung hat individuelle Faktoren, genau wie deine Zielgruppe. Deswegen teste deinen Prozess mit echten Nutzern und sprich mit deinen Kunden.

Du hast es bis zum Ende geschafft! Wir wünschen dir für die Zukunft noch viel mehr und viel qualifiziertere Leads!

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Alexander Pelz
Senior UX Designer
Alexander Pelz ist UX-Designer mit über 10 Jahren Erfahrung im Bereich User Experience, Interface- und Interaction Design. Er legt besonderen Wert auf Barrierefreiheit, Designsysteme und Usability.
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